Immunsystem und gute Abwehrkräfte
Geht es uns insgesamt gut, sind wir ausgeglichen, glücklich und motiviert, haben wir eine Aufgabe die uns positiv erfüllt, sind (wenigstens meistens) nette Menschen um uns herum, lacht uns die Sonne ins Gesicht, haben wir für gesunde Ernährung genügend Zeit und Motivation…. Alle diese Dinge unterstützen unser Immunsystem auf ganz natürlichem Weg.
Durch wechselnde Jahreszeiten, seelische Belastungen, unpassende Ernährung und auch durch Bewegungsmangel wird unser Immunsystem mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Solche „holprigen“ Zeiten bedeuten Mehrarbeit für das Immunsystem. Es muss besonders gut auf uns aufpassen. Dabei gerät es gerne auch mal aus dem Gleichgewicht und Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren bekommen leichter die Chance sich bei uns häuslich einzurichten.
Das kann in eine banale Erkältung sein, Virusinfektionen bekommen eine größere Chance oder chronische Krankheiten treten wieder deutlicher in den Vordergrund. Verlaufen beispielsweise im Schub wieder heftiger oder treten ganz neu auf, obwohl eigentlich gerade noch alles in Ordnung war.
Idealerweise kämpft ein Organismus auch „symptomlos“ mit Krankheitserregern und wir fühlen uns dabei vielleicht nur ein wenig schlapper als üblich. Das geht dann „von selbst“ vorbei und nach ein paar Tagen fühlen wir uns wieder gut. Das wäre natürlich ein Hinweis auf ein sehr gut aufgestelltes Immunsystem. Unsere Abwehr kann dann mit voller Kraft reagieren, manchmal bleibt das völlig unbemerkt.
Besonders in der kalten Jahreszeit gibt es viele Gründe sein Immunsystem stärken zu wollen, um möglichen Infekten vorzubeugen. Ein dauerhaft geschwächtes Immunsystem kann unterschiedliche Ursachen haben. Erworbene oder vererbte Krankheiten können beispielsweise die Zellen des Immunsystems schwächen und es damit beeinträchtigen. Unser Organismus hat eine körpereigene Infektionsabwehr, welche unter anderem aus verschiedenen Antikörpern, T- und B-Lymphozyten sowie Phagozyten (Fresszellen) bestehen. Sie „beschützen“ unsere Gesundheit. Manchmal ist deren Funktion jedoch beeinträchtigt und unsere Gesundheit wird dadurch anfälliger für Krankheiten.
Homöopathie für das Immunsystem
Einige homöopathische Arzneien werden zur allgemeinen Behandlung des Immunsystems empfohlen. Meiner Meinung nach ist eine therapeutisch angeleitete, konstitutionelle Therapie jedoch die bessere Entscheidung. Eine solche Behandlung fundiert auf der individuellen Konstitution meiner Patienten. Auf ein geschwächtes Immunsystem gibt es verschiedene Hinweise. Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Schwächegefühl, ständiges Frieren, Unwohlsein, Appetitlosigkeit und einiges mehr können darauf hinweisen. Verlaufen solche Anzeichen chronisch, sollte auch die Schulmedizin hinzugezogen werden, um schwerwiegendere medizinische Ursachen auszuschließen.
Es gibt unterschiedliche und viele gute Möglichkeiten das Immunsystem für seine vielfältigen Aufgaben zu stärken. Was tun Sie dafür in diesen besonderen Zeiten?
Immunzentrale Darm
Der Darm beherbergt etwa 70 – 80% unserer Immunzellen. Die frühere Meinung er sei nur ein Verdauungsschlauch, ist durch wissenschaftliche Forschung längst widerlegt.
Damit spielen der Darm und seine Bewohner, das Mikrobiom, eine entscheidende Rolle für unser Immunsystem. Das heißt, eine gesunde Darmflora kann unsere körpereigene Infektabwehr maßgeblich stärken.
Schlechte Ernährung, Medikamente oder ein stressiger Lebenswandel sind die drei Hauptursachen für eine gestresste Darmflora, eine schwache Darmbesiedlung schwächt in der Folge das Immunsystem.
Da der Darm eng mit dem Gehirn vernetzt ist (=Darm-Hirn-Achse) sind Gemütsveränderungen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen eine häufige Folge. Verdauungsprobleme, Allergien und Unverträglichkeiten können auftreten, Viren und andere Krankheitserreger führen leichter zu Erkrankungen, als mit einem gesunden Mikrobiom.
Eine gesunde Darmflora erledigt viele Aufgaben:
- neutralisieren von Gift- und Abfallstoffen
- schützen die Darmwand vor aggressiven Schadstoffen
- produzieren bestimmte Vitamine und Aminosäuren
- sind maßgeblich am Verdauungsvorgang beteiligt
- verhindern das andocken von krankmachenden Viren, Bakterien, Pilzen und damit Infektionen
- versorgen die im Darm sitzende Immunzellen durch Stoffwechselvorgänge mit wichtigen Informationen
Damit ist leicht erklärbar, dass eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmbesiedlung eine Reihe von negativen Entwicklungen anstoßen kann. Wichtige Darmbakterien werden verdrängt, schädigende Darmbewohner können sich ausbreiten. Entzündungen können entstehen, Stoffwechselvorgänge werden beeinträchtigt, Gift- und Schadstoffe verbleiben im Organismus statt ausgeschieden zu werden…
Eine gesunde Darmflora stärkt das Immunsystem
Erste Hinweise für eine geschwächte Darmbesiedlung sind:
- Blähungen und Völlegefühl
- Aufstoßen und Sodbrennen
- Bauchbeschwerden
- Stuhlunregelmäßigkeiten
Der Darm wurde lange Zeit als reines Verdauungsorgan gesehen. Heute ist erweisen wie sehr er mit dem Immunsystem interagiert, und wie wichtig er damit für die gesamte körpereigene Abwehr ist.
Die Folgen eines geschwächten Darmes können sein:
- wiederkehrende Infekte, besonders häufig mit Beteiligung der oberen Luftwege
- Allergien und Unverträglichkeiten
- Hauterkrankungen
- …
Es lohnt sich also ganz besonders auf die Darmgesundheit zu achten.
Gesunde Darmbesiedlung unterstützen
Die beste Grundlage für eine gesunde Darmbesiedlung ist die gesunde und ausgewogene Ernährung. Natürlich gibt es besonders wertvolle Lebensmittel, welche das Wachstum der nützlichen Darmbakterien fördern. Diese werden auch „Präbiotika“ genannt, sie dienen den Darmbakterien als wahres „Superfood“. Dazu gehören definitiv Artischocken, Avocado, Bananen, Brokkoli, Chicorée, Haferflocken, Knoblauch, Lauch, Linsen, Pastinaken, Roggen, Spargel, Schwarzwurzeln, Topinambur und Zwiebeln.
Häufig werden diese genannten PRÄbiotika mit PRObiotika verwechselt oder gar gleichgesetzt. Probiotika (Joghurt, Kefir, Sauerkraut, …) sind allerdings als Lebensmittel nur bedingt geeignet, um eine gute Darmbesiedlung wiederherzustellen. Diese enthalten in geringer Dosierung wichtige Milchsäurebakterien. Eine klinisch notwendige Darmsanierung ist hiermit unmöglich, sie liefern jedoch der Verdauung auf jeden Fall eine gesunde Unterstützung.
Nüsse unterstützen das Immunsystem
Ja, – Nüsse liefern hochwertiges Eiweiß, welches der Körper täglich zur Bildung von IMMUNZELLEN braucht.
Fast alle Nusssorten enthalten eine gute Portion immunstärkendes Zink. Ein weiterer Bonus sind Magnesium und große Mengen ungesättigte Fettsäuren. Mit nur einer Hand voller Nüsse täglich bekommt der Organismus eine extra Portion vieler wichtiger Nährstoffe, um das Immunsystem zu stärken. Ganz nebenbei kann regelmäßiger Verzehr dieser leckeren Nascherei den Cholesterinspiegel senken.
Zink für das Immunsystem
Zink spielt für unser Immunsystem und für unsere Abwehrzellen eine wichtige Rolle. Es ist an vielen Prozessen und Stoffwechselvorgängen beteiligt, damit alles gut funktioniert. Ein Mangel führt im Umkehrschluss natürlich zu einer Immunschwäche. Viren, Bakterien und Pilze können uns dann leichter schwächen und krank machen.
Die einen haben dann ständig Erkältungen oder Magen-Darm-Infekte, die anderen bekommen immer wieder Blasenentzündungen, Lippenherpes oder Pilzinfektionen. Verstärkte Akne, schlecht heilende Wunden, brüchige Fingernägel oder Haarausfall können auch eine Folge sein. Manche Menschen sind trotz ausreichendem Schlaf einfach ständig müde.
Bitte sind sie dennoch achtsam im Umgang mit Zinkpräparaten. Die Dauereinnahme von hochdosierte Zinkpräparaten kann Schaden anrichten. Die Zinkaufnahme im Alltag durch den Verzehr entsprechender Lebensmittel zu steigern ist die deutlich bessere Idee. Weizenkleie, Edamer, Gouda und anderer Hartkäse, Roggen, Hülsenfrüchte und Nüsse sind hierfür besonders gute Lieferanten.
Vitamin-D3 für eine starke Abwehrkraft
Normalerweise tanken wir auf ganz natürliche Weise das Vitamin-D mit der Haut beim Sonnenbaden. Damit unser Organismus durch bestimmte Stoffwechselvorgänge genügend Vit.-D bilden kann, benötigen wir allerdings täglich mindestens 15 Minuten das Sonnenlicht. Am besten am ganzen Körper. Mindestens jedoch sollte dabei das Gesicht, plus Arme und Beine unbedeckt sein. Das Ganze natürlich ohne Sonnenschutzcreme. Idealerweise zwischen 10.00 – 15.00 Uhr, denn da steht die Sonne am höchsten, sofern die Sonne sich überhaupt am Himmel zeigt.
Wer schafft das den ganzen Sommer lang und speichert damit genügend „Sonnenhormon“ (so wird das Vit.-D auch gerne bezeichnet) für den ganzen Winter? Das ist eine echte Herausforderung, – wie ich finde. Vitamin-D stärkt allerdings maßgeblich unser Immunsystem und damit auch die Abwehrkräfte. Das brauchen wir in der dunklen und kalten Jahreszeit ganz besonders.
Ein guter Vitamin-D-Spiegel im Blut ist „ein Baustein“ für ein starkes Immunsystem. Natürlich gibt es weitere Möglichkeiten sich fit zu machen für den Winter. Das Immunsystem und damit die Abwehrkräfte zu stärken ist immer eine gute Idee.
Haben Sie Fragen zum Vitamin-D? Es hat einige wichtige Aufgaben in unserem Körper!
Was hinter ständigen Erkältungen stecken kann
Bei Erwachsenen gelten bis zu fünf mild verlaufenden Erkältungen pro Jahr als normal. Für Kinder gelten sogar acht bis zwölf Erkältungen pro Jahr als unbedenklich. Spätestens wenn ein Kind in eine Kindertageseinrichtung besucht, folgt ein Infekt auf den nächsten.
Bei besonders häufigen oder schwer verlaufenden Infekten muss genauer hingeschaut werden, denn dies kann verschiedene Ursachen haben. Die individuelle Lebensweise kann auch Gründe für ein schwaches Immunsystem liefern. Gemeint sind chronischer Stress, Mikronährstoffmangel durch schlechte Ernährung, Schlafmangel, Bewegungsmangel, Rauchen und Alkohol, Medikamente, seelische Unausgeglichenheit, Kummer, Ängste, negative Gedanken…
Auch bestimmte chronische Grunderkrankungen wie Diabetes, Leber- oder Nierenkrankheiten, Darmentzündungen und manches mehr stellen eine deutlich erhöhte Herausforderung für das Immunsystem dar.
Bleiben Sie gesund!
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